Der Zeitpunkt zählt: Medikamente richtig einnehmen

Sehr häufig im Leben kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an. Das ist auch bei der Medikamenteneinnahme so. Damit Präparate ihre Wirkung voll entfalten und es nicht zu unangenehmen Effekten kommt, empfiehlt sich eine praxistaugliche Routine.

 

Für die meisten Menschen gibt es angenehmere Beschäftigungen, als Beipackzettel zu studieren. Dennoch sollte das bei jedem neuen Medikament selbstverständlich sein. Denn grundsätzlich wird der Körper meist nur dann ausreichend mit dem Wirkstoff versorgt, wenn das Präparat exakt in der verschriebenen Dosis und zur festgelegten Tageszeit eingenommen wird. Bereits zwei Stunden mehr oder weniger können einen gewaltigen Unterschied machen. „Idealerweise sollten Medikamente immer etwa zum gleichen Zeitpunkt eingenommen werden, was natürlich eine gewisse Routine erfordert“, weiß Primar Dr. Hubert Steckholzer, stellvertretender Ärztlicher Direktor des Klinikums Bad Hall + Bad Schallerbach. „Der eine Grund ist, dass der menschliche Körper einem gewissen Tagesrhythmus folgt und daher auch bestimmte Symptome zu unterschiedlichen Zeiten auftreten. Der andere Grund ist, dass zwischen mehreren Präparaten Wechselwirkungen entstehen können, weshalb ein zeitlicher Abstand bei der Einnahme wichtig ist.“ Was viele auch nicht wissen: „Vor dem Essen“ bedeutet eine halbe Stunde bis Stunde davor, „nach dem Essen“ mindestens zwei Stunden nach der Nahrungsaufnahme (so lange dauert es, bis der Magen wieder leer ist).

 

Bei Unsicherheiten Medikamente fachkundig überprüfen lassen

„Je mehr Medikamente jemand einnehmen muss, umso schwieriger wird es für viele natürlich, den Überblick zu behalten“, weiß der Mediziner. „Wer unsicher ist, ob er alle Präparate richtig einnimmt, kann zum Beispiel bei der Hausärztin bzw. dem Hausarzt oder in der Apotheke des Vertrauens um Rat fragen. Auch während der Reha bei uns im Klinikum schauen wir uns die einzunehmenden Medikamente gerne an und versuchen ein optimales Schema zu finden, das ganz auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist.“

 

Noch ein Tipp: Auch bestimmte Speisen und Getränke beeinflussen die Wirkung von Medikamenten, etwa Alkohol, koffeinhaltige Getränke (Kaffee, Tee), Milch oder Grapefruit.

 


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Magazin rehaZEIT (Ausgabe 2022)